Juckreiz, Rötungen und hartnäckige Schuppen – viele Menschen kennen die Beschwerden einer gereizten Kopfhaut. Mediziner schätzen, dass etwa 3–10 % der Bevölkerung unter chronischen Kopfhautekzemen leiden. Dabei sind nicht nur die körperlichen Symptome belastend: Auch das seelische Wohlbefinden kann durch sichtbare Veränderungen und ständiges Unbehagen erheblich beeinträchtigt werden.
Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und Rückfälle zu vermeiden. Ein individueller, ganzheitlicher Therapieansatz kombiniert medizinische Pflegeprodukte, stressreduzierende Maßnahmen und hautfreundliche Routinen im Alltag.
In diesem Ratgeber erfährst du:
- Was hinter den häufigsten Kopfhautekzemen steckt
- Wie du Symptome erkennst und gezielt behandelst
- Welche sanften Pflegeprodukte – wie etwa pH-neutrale Lösungen von ectocare – deine Hautbarriere nachhaltig stärken können
- Und warum Ernährung, Stressmanagement und richtige Diagnose so wichtig sind
Mit fundierten Informationen und praktischen Tipps findest du deinen Weg zu mehr Hautgesundheit und Lebensqualität.
Seborrhoisches Ekzem: Wenn Hefepilze und Talgdrüsen aus dem Gleichgewicht geraten
Das seborrhoische Ekzem ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich vor allem an talgreichen Hautarealen zeigt – typischerweise auf der Kopfhaut, hinter den Ohren oder im Gesicht.
Verantwortlich ist ein Ungleichgewicht zwischen überaktiven Talgdrüsen und einem Hefepilz namens Malassezia furfur, der natürlicherweise auf unserer Haut vorkommt. Wird dieser Pilz jedoch übermäßig aktiv, spaltet er den Hauttalg in reizende Fettsäuren – die Folge sind Rötungen, fettige Schuppen und ein unangenehmes Spannungsgefühl.
Besonders häufig betroffen sind Männer und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Das Ekzem verläuft meist in Schüben, wobei sich Phasen mit starken Symptomen und beschwerdefreie Zeiten abwechseln.
Definition und Häufigkeit
Die seborrhoische Dermatitis – auch seborrhoisches Ekzem genannt – ist eine häufige, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie gehört zu den entzündlichen Dermatosen und tritt bevorzugt an talgreichen Körperstellen auf, etwa auf der Kopfhaut, rund um die Nase, zwischen den Augenbrauen oder hinter den Ohren.
Typische Symptome sind:
- Gelbliche, fettige Schuppen, die an der Haut anhaften
- Rötungen mit leichtem Juckreiz oder Spannungsgefühl
- Chronisch-schubweiser Verlauf, bei dem sich symptomfreie Phasen mit akuten Schüben abwechseln
Die Erkrankung betrifft laut Studien rund 3–10 % der Bevölkerung, wobei Männer etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Hauttyp I (helle, empfindliche Haut), neurodivergenten Personen oder Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson.
Besonderheit bei Säuglingen:
Bei Neugeborenen zeigt sich das seborrhoische Ekzem häufig als sogenannter "Kopfgneis" – eine harmlose Variante, die sich meist bis zum 1. Lebensjahr vollständig zurückbildet. Erwachsene hingegen erleben meist einen chronischen Verlauf mit wiederkehrenden Schüben.
Unterschied zu anderen Hauterkrankungen
Abgrenzung zu Neurodermitis und Schuppenflechte: So erkennst du den Unterschied
Kopfhautekzeme können leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden – insbesondere mit Neurodermitis (atopischer Dermatitis) oder Psoriasis (Schuppenflechte). Eine exakte Unterscheidung ist jedoch wichtig, da sich Therapieansätze und Prognose unterscheiden.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Merkmale im Vergleich:
Merkmal | Seborrhoisches Ekzem | Neurodermitis | Psoriasis (Schuppenflechte) |
Schuppen | Gelblich, fettig | Trocken, meist fein | Silbrig, dick, trocken |
Juckreiz | Mild bis mäßig | Stark | Variabel, meist vorhanden |
Lokalisation | Kopfhaut, Gesicht, hinter Ohren | Beugen, Hals, Hände | Kopfhaut, Ellbogen, Knie, Kreuzbein |
Verlauf | Schubweise, chronisch | Chronisch, oft im Kindesalter beginnend | Chronisch, oft genetisch bedingt |
Besonderheiten | Talgdrüsenaktivität erhöht, Hefepilze | Allergische Komponente, trockene Haut | Entzündlich-autoimmun, oft familiär |
Wann zum Arzt?
Ein erfahrener Hautarzt erkennt das seborrhoische Ekzem häufig auf den ersten Blick – besonders an der typischen Kombination aus fettigen Schuppen und geröteter, glänzender Haut. Bei unklaren Symptomen oder starkem Juckreiz ist eine fachärztliche Abklärung sinnvoll. In Zweifelsfällen kann eine Hautprobe (Biopsie) oder ein Epikutantest zur Differenzierung beitragen.
Ursachen: Warum entstehen Ekzeme auf der Kopfhaut?
Die Entstehung eines seborrhoischen Ekzems ist multifaktoriell – das heißt, mehrere Auslöser wirken gleichzeitig zusammen. Genetische Veranlagung, hormonelle Einflüsse, ein gestörtes Mikrobiom und äußere Reize wie Stress oder Kosmetika können das Gleichgewicht der Kopfhaut nachhaltig stören.Die Gründe für Entzündungen sind oft komplex. Sie entstehen durch ein Zusammenspiel biologischer und äußerer Faktoren. Wir erklären dir die wichtigsten Auslöser.
Rolle des Hefepilzes Malassezia furfur
Der Hefepilz Malassezia furfur ist natürlicher Bestandteil der Hautflora. Bei gesunder Haut ist sein Vorkommen unproblematisch – doch bei übermäßiger Talgproduktion vermehrt er sich über das normale Maß hinaus. Dabei spaltet er Hautfette in Fettsäuren, die entzündliche Reaktionen hervorrufen können: Rötungen, Schuppenbildung und Spannungsgefühle sind die Folge.
🧪 Fakt: Studien zeigen, dass Betroffene eine deutlich höhere Kolonisation mit Malassezia aufweisen als Hautgesunde.
💡 Tipp: Medizinische Shampoos mit Wirkstoffen wie Ketoconazol oder Ciclopirox können die Pilzaktivität gezielt hemmen.
Einfluss von Talgproduktion und Hormonen
Das seborrhoische Ekzem tritt vor allem in Regionen mit hoher Talgdrüsendichte auf. Androgene – männliche Sexualhormone – stimulieren die Talgproduktion. Daher beginnt die Erkrankung häufig in der Pubertät und verschlechtert sich unter hormonellen Schwankungen, etwa während der Menstruation, bei Stress oder bei bestimmten Erkrankungen wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS).
🧠 Wichtig: Eine fettige Kopfhaut ist kein Hygieneproblem – sondern häufig hormonell und genetisch bedingt.
Genetik & Immunsystem
Wenn Eltern oder Geschwister betroffen sind, steigt das Risiko um etwa 30 %. Zusätzlich können eine geschwächte Immunabwehr (z. B. durch HIV, neurologische Erkrankungen oder chronischen Stress) sowie genetische Hautbarrierestörungen eine Rolle spielen.
Das Immunsystem scheint bei Betroffenen überempfindlich auf harmlose Reize wie Hefepilze oder Pflegeprodukte zu reagieren – ähnlich wie bei Neurodermitis. Forscher sprechen hier von einer „fehlgeleiteten Hautabwehr“.
Umweltfaktoren & Kosmetika: Reizquellen im Alltag
Folgende äußere Faktoren können Schübe begünstigen:
- Feuchtes, warmes Klima: fördert Pilzwachstum
- Reizende Inhaltsstoffe in Shampoos (z. B. Sodium Lauryl Sulfate, Parfüme)
- Medikamente wie Lithium, Interferon oder Methyldopa
- Mechanische Reizung durch kratzige Mützen, Haarfärbemittel oder enge Kopfbedeckungen
👁 Hinweis: Ein Hauttagebuch hilft, persönliche Trigger besser zu erkennen – auch in Kombination mit professioneller Beratung.
Symptome: Wie erkennt man Ekzeme auf der Kopfhaut?
Die Haut sendet klare Warnsignale, wenn ihr Gleichgewicht gestört ist – besonders auf der empfindlichen Kopfhaut. Beim seborrhoischen Ekzem zeigen sich diese Symptome oft gut erkennbar und folgen einem wiederkehrenden Muster.
Typische Symptome im Überblick
- Gelblich-fettige Schuppen, die fest an der Kopfhaut haften
- Rötungen mit leichtem Glanz, aber ohne nässende Stellen
- Leichter bis mäßiger Juckreiz, eher ein Spannungs- oder Brenngefühl
- Symmetrisches Auftreten, häufig entlang des Haaransatzes, hinter den Ohren oder an den Schläfen
👁 Auffällig: Anders als bei Neurodermitis fehlen meist Kratzspuren oder blutige Areale – das Ekzem verursacht selten intensiven Juckreiz.
Unterschiede bei Hauttypen
Je nach Hautfarbe können die Symptome unterschiedlich wahrgenommen werden. Das ist wichtig, um die Erkrankung korrekt zu erkennen – gerade bei dunklerer Haut wird seborrhoische Dermatitis oft übersehen oder falsch diagnostiziert.
Hauttyp | Sichtbare Symptome | Besonderheiten |
Helle Haut | Rot-gelbliche Schuppen | Deutliche Rötungen, glänzende Areale |
Dunkle Haut | Aschgraue bis braune Flecken | Geringe Rötung, häufiger Glanzbildung |
🧩 Tipp für die Praxis: Ein Hauttagebuch mit Fotoverlauf kann helfen, Veränderungen früh zu bemerken – vor allem bei subtilen Verläufen.
Wann zum Arzt? Warnzeichen erkennen
In der Regel ist das seborrhoische Ekzem harmlos, aber bestimmte Veränderungen erfordern eine ärztliche Abklärung:
- Eiterbildung oder nässende Krusten
- Starke Erwärmung der Kopfhaut
- Plötzliche Verschlechterung nach Medikamenten oder Pflegeprodukten
- Beteiligung anderer Körperstellen (z. B. Achseln, Brustbein)
🔔 Diese Anzeichen können auf eine zusätzliche Infektion oder eine andere Hauterkrankung hinweisen. Eine dermatologische Abklärung bringt Klarheit.
Diagnose: Wie wird ein seborrhoisches Ekzem festgestellt?
Ein seborrhoisches Ekzem lässt sich in den meisten Fällen schon durch den geübten Blick eines Hautarztes erkennen – Fachleute sprechen hier von einer klinischen Blickdiagnose. Sie reicht in rund 90 % der Fälle aus, da das Erscheinungsbild sehr typisch ist.
Doch bei unklaren Befunden oder begleitenden Hautveränderungen können zusätzliche Untersuchungen helfen, andere Erkrankungen auszuschließen.
1. Anamnese: Die Basis jeder Diagnose
Zu Beginn erhebt der Dermatologe eine ausführliche Anamnese – das heißt, er fragt gezielt nach:
- Beginn und Verlauf der Beschwerden
- Persönlichen oder familiären Hauterkrankungen (z. B. Psoriasis)
- Pflegeprodukten, Medikamenten oder Stressfaktoren
- Begleiterkrankungen (v. a. hormonelle oder neurologische Störungen)
💬 Tipp: Ein vorbereitetes Hauttagebuch mit Fotos und Notizen zu Schüben, Pflegeprodukten und Lebensstil kann die Diagnose erheblich erleichtern.
2. Blickdiagnose und Dermatoskopie
Bei der körperlichen Untersuchung erkennt der Arzt typische Anzeichen: fettige Schuppen, gerötete Stellen mit leichtem Glanz, meist ohne offene Wunden oder Juckreizspuren.
Ergänzend nutzt er häufig ein Dermatoskop – ein spezielles Hautmikroskop – um die Struktur der betroffenen Areale besser beurteilen zu können. So lassen sich seborrhoische Ekzeme gut von Psoriasis-Plaques oder Kontaktekzemen abgrenzen.
3. Weitere Tests bei unklaren Befunden
Wenn der Hautzustand untypisch erscheint oder andere Erkrankungen infrage kommen, werden weitere Maßnahmen ergriffen:
MethodeZweck | |
Epikutantest | Testet auf Kontaktallergien |
Hautabstrich | Erkennt bakterielle oder Pilzinfektionen |
Hautbiopsie | Bei Verdacht auf Psoriasis oder seltene Ekzemformen |
Fotodokumentation | Verlaufsbeurteilung über Wochen |
4. Differenzialdiagnose: Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen
Merkmal | Seborrhoisches Ekzem | Schuppenflechte (Psoriasis) | Neurodermitis |
Schuppen | Fettig, gelblich | Dick, silbrig, trocken | Feine, trockene Schuppen |
Juckreiz | Mild bis mäßig | Häufig stark | Sehr stark, häufiges Kratzen |
Typische Lokalisation | Kopfhaut, Gesicht, Brustbein | Kopfhaut, Ellbogen, Kreuzbein | Beugen, Hals, Augenpartie |
Beginn | Erwachsenenalter häufig | Meist im Jugendalter | Oft schon im Kindesalter |
📌 Hinweis: Bei Unklarheiten ist eine interdisziplinäre Abklärung (z. B. durch Dermatologie und Allergologie) sinnvoll – vor allem bei therapieresistenten Verläufen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Ekzemen der Kopfhaut
Die Therapie des seborrhoischen Ekzems zielt darauf ab, das Gleichgewicht der Kopfhautflora wiederherzustellen, Entzündungen zu lindern und Rückfällen vorzubeugen. Bewährt haben sich medizinische Wirkstoffe in Kombination mit hautschonender Pflege – individuell abgestimmt auf den Schweregrad der Symptome.
1. Medizinische Shampoos: Die Basis jeder Behandlung
Antimykotische Shampoos gelten als Mittel der ersten Wahl. Sie reduzieren die Aktivität von Malassezia-Pilzen und beruhigen entzündete Hautareale.
Wirkstoffe & Anwendung:
Wirkstoff | Wirkung | Anwendungsempfehlung |
Ketoconazol (2 %) | Pilzhemmend, entzündungshemmend | 2–3× pro Woche, 5 Min. Einwirkzeit |
Ciclopiroxolamin | Breites antimikrobielles Spektrum | Bei therapieresistenten Verläufen |
Selendisulfid | Antimykotisch & keratolytisch | Bei starker Schuppenbildung |
💡 Hinweis: Vor dem Auftragen solltest du Schuppen sanft mit einem Kamm oder Bürstchen entfernen – das verbessert die Wirkstoffaufnahme.
🧴 Produkttipp: pH-neutrale Pflegeprodukte wie das milde Shampoo von ectocare können die Hautbarriere stabilisieren und begleiten die medizinische Therapie sinnvoll – insbesondere in symptomfreien Intervallen.
2. Topische Cremes: Gezielt gegen den Pilz
Bei Ekzemen am Haaransatz, im Nacken oder an angrenzenden Gesichtspartien kommen Antipilzcremes zum Einsatz.
Geeignete Wirkstoffe:
- Clotrimazol: hemmt das Pilzwachstum
- Bifonazol: wirkt zusätzlich antibakteriell
- Ciclopirox: ideal zur Erhaltungstherapie nach Schub
🖐 Anwendung: Dünn auf die gereinigte, trockene Haut auftragen – nicht abwaschen. Für nachhaltige Wirkung mindestens 2 Wochen nach Abklingen der Symptome fortführen.
3. Kortisonpräparate: Kurzzeit-Hilfe bei starken Entzündungen
Kortisonhaltige Lösungen oder Cremes sind sehr wirksam gegen akute Entzündung und Juckreiz – sollten aber nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden.
Wichtige Hinweise:
- Maximal 1–2 Wochen Anwendung, danach ausschleichen
- Nur unter ärztlicher Kontrolle – mögliche Nebenwirkungen: Hautverdünnung, Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien)
- Ideal in Kombination mit Antimykotika, um Rückfälle zu vermeiden
📌 Tipp: Moderne „Stufentherapien“ nutzen zunächst Kortison zur Entzündungshemmung, gefolgt von antimykotischer Pflege zur Stabilisierung.
🔹 4. Langfristige Erhaltung: Rückfällen vorbeugen
Ohne Nachsorge kehren die Beschwerden häufig zurück. Daher empfehlen Dermatologen eine Erhaltungstherapie mit:
- 1× wöchentliches Pilzshampoo
- Rückfettende, pH-neutrale Pflegelösungen
- Triggerkontrolle (z. B. durch hautfreundliche Kosmetik)
🧠 Studien zeigen: Eine langfristige Anwendung von mild dosierten Antimykotika reduziert die Rückfallquote um bis zu 40 %.

Pflegeprodukte bei seborrhoischem Ekzem: Schützen statt reizen
Die Wahl der richtigen Pflege ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung – sowohl während akuter Schübe als auch zur langfristigen Stabilisierung der Hautbarriere. Denn: Eine gereizte Kopfhaut ist besonders empfindlich gegenüber aggressiven Inhaltsstoffen, falschem pH-Wert oder überpflegender Kosmetik.
1. Warum pH-neutrale Pflege so wichtig ist
Unsere Kopfhaut besitzt eine natürliche Schutzbarriere mit leicht saurem pH-Wert (etwa 5,5). Dieser „Säureschutzmantel“ verhindert das Eindringen von Keimen und schützt vor Austrocknung. Bei Menschen mit seborrhoischem Ekzem ist diese Barriere oft gestört – daher sind pH-neutrale oder leicht saure Produkte entscheidend.
🧴 Tipp: Pflegeshampoos von ectocare setzen gezielt auf hautfreundliche pH-Werte und milde Rezepturen – ideal als begleitende Pflege bei empfindlicher, schuppender Kopfhaut.
2. Milde Reinigung ohne Reizstoffe
Verwende ausschließlich seifenfreie, rückfettende Waschsubstanzen. Geeignete Formulierungen erkennen Betroffene an Inhaltsstoffen wie:
Wirkstoff/Zusatz | Wirkung |
Urea (3–5 %) | Feuchtigkeitsspendend, schuppenlösend |
Panthenol | Entzündungshemmend, regenerierend |
Aloe Vera | Kühlend, reizlindernd |
Decylglucosid | Besonders milder Tensid zur Reinigung |
🧼 Trockenshampoos eignen sich bei akuten Schüben als reizfreie Alternative – am besten ohne Duftstoffe und Alkohol.
3. Was du vermeiden solltest
Viele herkömmliche Haarpflegeprodukte enthalten Substanzen, die empfindliche Haut unnötig reizen – insbesondere während eines Schubes.
Vermeiden | Warum? |
Sodium Lauryl Sulfate | Reizt Schleimhäute und trocknet aus |
Parfümstoffe | Häufig Auslöser von Kontaktreaktionen |
Ethanol / Alkohol | Entzieht Feuchtigkeit, kann brennen |
Silikone | Behindern die Atmung der Kopfhaut |
🧪 Wichtig: Teste neue Produkte vorab mit einem 48-Stunden-Epikutantest in der Armbeuge, um mögliche Unverträglichkeiten frühzeitig zu erkennen.
4. Pflege-Alltag: Was du beachten solltest
- Während akuter Schübe: Pflege auf das Notwendige beschränken, keine Haarfärbemittel oder Stylingprodukte verwenden.
- Nach dem Duschen: Kopfhaut nicht stark frottieren – lieber vorsichtig trocken tupfen.
- Langfristig: Eine individuell verträgliche Pflegeserie konsequent beibehalten – plötzlicher Wechsel kann Rückfälle begünstigen.
📌 Hinweis für ectocare-Kund:innen: Die Produktlinie mit Urea, Panthenol und seifenfreier Basis eignet sich besonders für empfindliche, schuppende Kopfhaut – sie pflegt, ohne zu belasten.
Ganzheitliche Ansätze: Wie Ernährung, Achtsamkeit & Hausmittel deine Kopfhaut beruhigen
Das seborrhoische Ekzem lässt sich nicht nur medizinisch behandeln – auch dein Lebensstil spielt eine wichtige Rolle. Stress, Ernährung und Hautpflege im Alltag haben direkten Einfluss auf die Talgdrüsenaktivität, das Hautmikrobiom und die individuelle Anfälligkeit für Schübe.
Hier erfährst du, welche Maßnahmen nachweislich helfen – und welche Hausmittel wirklich sinnvoll sind.
1. Stressreduktion: Hautpflege beginnt im Kopf
Chronischer Stress fördert die Ausschüttung von Cortisol – einem Hormon, das die Talgproduktion ankurbelt und entzündliche Prozesse verstärken kann.
Wissenschaftlich belegt:
Das Achtsamkeitsprogramm MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) reduziert laut Studien Ekzem-Symptome um bis zu 40 %.
🧘 Praxistipps für deinen Alltag:
- Täglich 10 Minuten geführte Atemübung oder Meditation
- Digital Detox vor dem Schlafengehen
- Spaziergänge ohne Handy – am besten bei Tageslicht
2. Ernährung: Hautfreundlich essen
Eine entzündungshemmende Ernährung unterstützt das Hautmikrobiom von innen. Besonders hilfreich sind:
LebensmittelgruppeWirkung auf die Haut | |
Zinkreiche Kost (z. B. Nüsse, Vollkorn, Fisch) | Reguliert Talgproduktion & Immunabwehr |
Omega-3-Fettsäuren (Leinsamen, Lachs) | Entzündungshemmend |
Grüner Tee / Polyphenole | Antioxidativ, hemmen Pilzwachstum |
🚫 Besser meiden: Stark zuckerhaltige oder fettige Speisen – sie fördern eine übermäßige Talgproduktion.
3. UV-Licht & Phototherapie: Natürlich, aber mit Maß
Moderates Sonnenlicht kann das Wachstum von Malassezia-Pilzen hemmen. Doch zu viel Sonne reizt empfindliche Haut zusätzlich.
☀️ Empfehlung:
- Max. 15 Minuten täglich in der Morgensonne, ohne Kosmetika auf der Haut
- Bei schweren Verläufen kann eine ärztlich begleitete Phototherapie mit UVB-Strahlen sinnvoll sein
⚠️ Achtung: Keine Selbstversuche mit Sonnenbank oder Eigen-UV-Lampen – diese bergen hohe Verbrennungsrisiken.
4. Hausmittel mit beruhigender Wirkung
Einige natürliche Stoffe können Symptome lindern – vorausgesetzt, sie sind hautverträglich und korrekt angewendet.
Hausmittel | Wirkung | Anwendungshinweis |
Kokosöl | Antimykotisch, rückfettend | Dünn auftragen, nach 30 Min. ausspülen |
Grüner Tee | Entzündungshemmend | Abgekühlt als Umschlag verwenden |
Aloe Vera Gel | Kühlend, juckreizstillend | Nur reines Gel ohne Alkoholzusätze |
🧴 Wichtig: Auch natürliche Mittel können reizen – teste neue Anwendungen immer zunächst an einer kleinen Stelle am Hals oder Unterarm.
5. Alltagsverhalten & Prävention
Kleine Veränderungen im Alltag können helfen, die Kopfhaut langfristig zu entlasten:
Maßnahme | Nutzen |
Schlafhygiene | Reguliert Hormonhaushalt (Cortisol) |
Rauchstopp | Fördert Hautdurchblutung |
Baumwoll-Kopfbedeckung | Vermeidet Schwitzen & Reibung |
Keine Färbemittel während aktiver Schübe | Verhindert chemische Irritation |
Seltene Ekzemformen: Wann besondere Aufmerksamkeit gefragt ist
Neben der klassischen Verlaufsform existieren auch Sonderformen des seborrhoischen Ekzems, die entweder besonders mild oder stark ausgeprägt sind. Sie treten teils nur lokal begrenzt auf – können aber auch den gesamten Körper betreffen.
Ein frühzeitiges Erkennen dieser Varianten ist wichtig, um gezielt zu therapieren und Komplikationen zu vermeiden.
1. Seborrhoisches Ekzematid: Die milde Gesichtsvariante
Diese Form zeigt sich vor allem im Gesichtsbereich, häufig rund um Nase und Augenbrauen. Besonders bei jungen Frauen tritt sie gehäuft auf – Studien nennen eine Prävalenz von bis zu 23 %.
Typische Merkmale:
- Feine, trockene Schuppen mit leichtem Glanz
- Mäßige Rötung, kaum Juckreiz
- Keine nässenden oder entzündeten Stellen
🧴 Therapie: Antimykotische Cremes (z. B. mit Clotrimazol) reichen meist aus. Leichte Pflegeprodukte mit Panthenol oder Aloe Vera fördern die Hautberuhigung. Produkte wie die ectocare Feuchtpflege leicht können hier therapiebegleitend eingesetzt werden.
2. Disseminiertes seborrhoisches Ekzem: Wenn es sich ausbreitet
In seltenen Fällen breitet sich das Ekzem über größere Hautareale aus – etwa Brust, Rücken oder Oberarme. Man spricht dann von einem disseminierten Verlauf.
Kennzeichen:
- Flächenhafte Rötungen mit fettigen Schuppen
- Meist keine Bläschen oder Pusteln
- Rückläufige Tendenz unter systemischer Therapie
🧪 Therapieoptionen:
- Systemische Antimykotika wie Itraconazol oder Fluconazol
- Kombination mit UVB-Phototherapie möglich
- Dermatologische Verlaufskontrolle alle 10–14 Tage empfohlen
📌 Wichtig: Eine klare Abgrenzung zu infektiösen Hauterkrankungen wie dem Staphylococcal Scalded Skin Syndrome ist essenziell. Eine Hautkultur oder Biopsie kann hier Aufschluss geben.
3. Seborrhoische Erythrodermie: Die schwerste Verlaufsform
Diese Form ist selten, aber potenziell lebensbedrohlich – sie betrifft mehr als 90 % der Hautoberfläche. Meist tritt sie bei älteren, chronisch kranken oder immungeschwächten Personen auf.
Merkmal | Seborrhoische Erythrodermie | Klassisches Ekzem |
Körperbeteiligung | Fast gesamte Haut (>90 %) | Lokalisiert |
Symptome | Starke Rötung, Schuppung, Wärmeverlust | Rötung, fettige Schuppen |
Therapie | Stationär, intensivmedizinisch | Ambulant |
Maßnahmen | Flüssigkeitsgabe, sterile Verbände, Laborüberwachung | Pflege & topische Therapie |
🚨 Notfallindikatoren:
- Schüttelfrost, Fieber, Herzrasen
- Schmerzhafte Hautspannung
- Blasse oder bläuliche Fingerkuppen
👨⚕️ Diese Form erfordert sofortige ärztliche Hilfe und stationäre Einweisung. Eine histologische Gewebeuntersuchung sichert die Diagnose.
Ekzeme bei Säuglingen und Kindern
Bei Säuglingen tritt das seborrhoische Ekzem meist in einer milden Verlaufsform auf. Mediziner sprechen hier von Kopfgneis – einer gutartigen Hautveränderung, die für Eltern harmlos aussieht, aber oft Fragen aufwirft.
Die gute Nachricht: In rund 70 % der Fälle heilt das Ekzem im Säuglingsalter bis zum 18. Lebensmonat von selbst ab – ganz ohne bleibende Folgen.
Kopfgneis oder Milchschorf? Die wichtigsten Unterschiede
MerkmalKopfgneis (seb. Ekzem)Milchschorf (atopisch) | ||
Auftreten | Ab der 2.–6. Lebenswoche | Ab dem 3. Lebensmonat |
Aussehen | Gelbliche, fettige Schuppen | Trockene, schuppige Krusten |
Juckreiz | Meist keiner | Häufig stark |
Lokalisation | Kopfhaut, Stirn, Augenbrauen | Wangen, Kopf, später ganze Körperteile |
Verlauf | Selbstlimitierend | Kann in Neurodermitis übergehen |
📌 Merke: Kopfgneis ist nicht schmerzhaft, juckt kaum und stört das Baby in der Regel nicht – im Gegensatz zu Milchschorf.
Unterschiedliche Symptome erkennen
Bei Säuglingen sind meist nur die Kopfhaut und Augenbrauen betroffen. Die Schuppen lassen sich leicht lösen, anders als bei Neurodermitis. Wichtige Anzeichen:
- Kein Juckreiz, aber Spannungsgefühl
- Keine nässenden Stellen
- Oft kombiniert mit Milchschorf
Eltern sollten auf Kratzspuren achten. Baumwollmützchen schützen nachts.
Sanfte Behandlung und Prognose
Für Kinder eignen sich rückfettende Cremes wie ectocare® Basis Pflege. Wichtig:
- Schuppen vor dem Waschen mit Öl einweichen
- Stillen kann Allergien vorbeugen
- Elternschulungen zur richtigen Pflegetechnik
Das seborrhoische Ekzem im Kindesalter gilt als gutartig. Nur bei etwa 10 % der betroffenen Kinder entwickelt sich später eine Neurodermitis – oft bei zusätzlicher familiärer Belastung oder atopischer Disposition.Die Prognose ist gut. Nur selten entwickelt sich eine atopische Dermatitis. Bei Unsicherheiten hilft der Kinderarzt.