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Was sind die Ursachen von Schuppenflechte?

Psoriasis wird durch eine Kombination aus genetischen und äußeren Faktoren verursacht. Die oberste Hautschicht (Epidermis) besteht aus Zellen, die sich teilen und als abgestorbene und verhornte Zellen bis zur Hautoberfläche wandern. Diese verhornten Zellen nennen sich Keratinozyten und benötigen im Regelfall circa 28 Tage, um durch die Hautschicht zu wandern und als tote Zelle abgestoßen zu werden.  

Dieser Prozess der Hautzellenproduktion dauert bei Menschen mit Psoriasis lediglich vier Tage, sodass die toten Zellen nicht rechtzeitig abgestoßen werden und die betroffene Stelle verdickt und schuppt. Das Immunsystem überreagiert und sendet Botenstoffe aus, die die Produktion eben dieser Keratinozyten anregen. 

Genetische Veranlagung:  

Genetische Veranlagung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Psoriasis. Studien zeigen, dass Personen, die nahe Verwandte mit Psoriasis haben, ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung aufweisen. Ist ein Elternteil betroffen besteht eine etwa 15% Chance einer Vererbung. Sind beide Elternteile betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit auf etwa 40%. 

Autoimmunreaktionen  

Im Gegensatz zu der Neurodermitis, bei der die gestörte Hautbarriere Allergene reinlässt und Entzündungen entstehen, ist bei der Psoriasis die Fehlfunktion des Immunsystems für eine beschleunigte Hautzellenproduktion verantwortlich

Was löst einen Psoriasis-Schub aus? 

Psoriasis verläuft schubförmig. Während in den Ruhephasen die Beeinträchtigungen für die Betroffenen deutlich reduziert sind, treten sie in den akuten Schubphasen teilweise extrem auf. Dabei gibt es eine Reihe von auslösenden „Triggern“, die zu einem schnellen Überschießen der Schuppenproduktion führen können: 

Stress: Stress ist der bestimmendste Auslöser bei Psorasis. Schätzungen besagen, dass bei 50-80% der Betroffenen auf emotionale oder körperliche Belastungen mit einem Schub reagieren. 

Wetterbedingungen: Viele Betroffene berichten über eine Verschlechterung der Symptome bei kaltem, trockenem Wetter, während warmes, feuchtes Wetter oft lindernd wirkt. Etwa 50 % der Patienten geben an, dass Wetterbedingungen ihre Psoriasis beeinflussen. 

Verletzungen der Haut: Schnitte, Kratzer, Sonnenbrand oder andere Hauttraumata können zu einem Phänomen führen, das als „Köbner-Effekt“ bekannt ist. Bei diesem Effekt tritt Psoriasis spontan an der verletzten Stelle auf. Etwa 30% der Betroffenen sind hierfür anfällig. 

Infektionen: Insbesondere bei Kindern ist der Zusammenhang zwischen Streptokokken-Infektionen und Psoriasis gut dokumentiert. Virale oder bakterielle Infektionen sind aber nur bei etwa 5-10% der Betroffenen für einen akuten Ausbruch der Schuppenflechte verantwortlich. 

Medikamente: Bei 10-20% der Betroffenen können einige Arzneimittel, wie Betablocker, Lithium oder bestimmte Antimalariamittel eine bestehende Psoriasis verschlechtern. 

Lebensmittel und Alkohol: Übermäßiger Alkoholgenuss oder eine ungesunde Ernährung sind bei 10-20% der Betroffenen häufiger Auslöser eines Psoriasis-Schubes.  

Hormonelle Veränderungen: Phasen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause können Psoriasis beeinflussen. 

Allergene und Umweltfaktoren: Chemikalien, Reizstoffe oder Allergene können Psoriasis-Schübe begünstigen. 

Was sind Symptome einer Schuppenflechte und wie ist der Krankheitsverlauf?

Die Symptome einer Schuppenflechte (Psoriasis) können je nach Form und Schweregrad der Erkrankung variieren. Typische Anzeichen lassen sich in Hautsymptome, Nagelveränderungen und mögliche Begleiterscheinungen einteilen. 

Hautsymptome einer Schuppenflechte 

Ein typisches Symptom der Schuppenflechte sind rote, entzündete Hautstellen, die als Plaques bezeichnet werden. Diese Hautveränderungen sind scharf begrenzt und erhaben, wodurch sie sich deutlich von der umgebenden Haut abheben. Sie treten besonders häufig an Druckstellen wie Ellenbogen, Knien, der Kopfhaut, dem Rücken oder am Gesäß auf. 

Die betroffenen Stellen sind häufig mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt. Diese Schuppen bestehen aus abgestorbenen Hautzellen, die sich durch die beschleunigte Zellneubildung bei Psoriasis ansammeln. Beim Ablösen der Schuppen zeigt sich oft eine glänzend rote Haut, die leicht bluten kann – ein Phänomen, das auch als „Auspitz-Phänomen“ bekannt ist. 

Viele Betroffene klagen über Juckreiz, der leicht bis stark ausgeprägt sein kann. Dieser Juckreiz beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich, da er zu Schlafstörungen oder einem ständigen Bedürfnis zu kratzen führt. Manche verspüren auch ein unangenehmes Brennen oder Schmerzen an den entzündeten Stellen, was besonders bei schwereren Verläufen vorkommen kann. 

Die Haut ist häufig sehr trocken und neigt dazu, rissig zu werden. Diese Risse können schmerzhaft sein und ein zusätzliches Risiko für Infektionen darstellen. Vor allem bei stark ausgeprägter Schuppung oder an beweglichen Hautstellen wie den Fingern oder Fersen sind solche Risse typisch. 

Die Ausdehnung der Hautsymptome kann stark variieren. Während einige Menschen nur kleine, punktuelle Flecken (Psoriasis guttata) haben, können bei anderen größere, zusammenhängende Areale betroffen sein, die mehrere Körperstellen gleichzeitig einnehmen. Betroffen können dabei grundsätzlich alle Körperregionen sein. Typisch sind jedoch Ellenbogen, Knie, Kopfhaut (50%), Rücken, Hände und Füße, sowie Fingernägeln. 

Nagelveränderungen bei Schuppenflechte 

Bei Schuppenflechte sind Nagelveränderungen häufig. Typisch ist die Grübchenbildung (Tüpfelnägel), bei der kleine, nadelstichartige Vertiefungen auf der Nageloberfläche entstehen. Ebenso kommt es oft zum sogenannten „Ölfleck-Phänomen“, bei dem gelbliche Verfärbungen unter dem Nagel sichtbar werden. 

Die Nägel können verdickt, brüchig und unregelmäßig werden. In manchen Fällen löst sich der Nagel teilweise oder vollständig vom Nagelbett, was schmerzhaft sein kann. Zusätzlich können kleine, rötliche Splitterblutungen unter dem Nagel auftreten, die durch Einblutungen verursacht werden. 

Begleiterscheinungen bei Schuppenflechte 

Neben den typischen Haut- und Nagelsymptomen können bei Schuppenflechte auch Begleiterscheinungen auftreten. Viele Betroffene leiden unter Gelenkschmerzen, insbesondere bei einer Psoriasis-Arthritis, die durch Schwellungen, Steifheit und Entzündungen gekennzeichnet ist. 

Wie ist der Verlauf von Schuppenflechte?  

Der Verlauf einer Psoriasis kann sehr individuell sein. Generell ist die Schuppenflechte eine chronische Erkrankung, die in der Regel in wiederkehrenden Phasen auftritt. Man unterscheidet dabei zwischen akuten Schüben und symptomarmen oder symptomfreien Ruhephasen. Hier ein Überblick über den typischen Krankheitsverlauf: 

Akute Phase (Schubphase) 

Trigger wie Stress, Wetterbedingungen und Hautverletzungen lösen einen akuten Schub der intensiven Schuppung der Haut aus. Ein Schub kann dabei je nach Form der Psoriasis und den auslösenden Faktoren einige Wochen bis mehrere Monate andauern, was für die Patienten enorme Einschränkungen in ihrem Alltag bedeutet. 

Ruhephase (Remission) 

Nach einer Schubphase folgt häufig eine Ruhephase, in der die Symptome abklingen oder ganz verschwinden. Die Haut kann während dieser Zeit normal aussehen, die Erkrankung bleibt jedoch bestehen. 

Stress-Schub-Zyklus: Wie beeinflusst Stress die Erkrankung?  

Stress ist einer der häufigsten Auslöser für einen Psoriasis-Schub. Das Immunsystem reagiert auf Belastungssituationen mit einer Überreaktion, die die einen Schuppenflechte-Schub auslöst oder verstärkt. Dabei kann Stress einen selbstverstärkenden Teufelskreis auslösen.  

Der Ausbruch: Sichtbare Symptome 

Ein Auslöser wie erhöhter wahrgenommener Stress, widrige Wetterbedingungen oder Infektion führen dazu, dass die Psoriasis in Form von geröteten, schuppenden Hautstellen aufflammt. Diese sind oft juckend, gereizt und schmerzhaft, was den nächsten Schritt des Zyklus begünstigt. 

Kratzen und Trigger-Verhalten: Verschärfung der Symptome 

Die unangenehmen Symptome wie Juckreiz und Spannungsgefühle verleiten viele Betroffene zum Kratzen. Das Kratzen wiederum reizt die Haut zusätzlich und kann kleine Verletzungen verursachen, die den Entzündungsprozess verstärken – ein klassisches Beispiel für den sogenannten Köbner-Effekt, bei dem Hautschäden neue Psoriasis-Stellen hervorrufen. 

Hinzu kommen häufig ungesunde Bewältigungsstrategien wie Alkoholkonsum – durch den das Immunsystem gehemmt und Entzündungen einfaches Spiel haben, und ungesunde Ernährung, die reich an Zucker, gesättigten Fetten und verarbeiteten Lebensmitteln ist – und so Entzündungsprozesse im Körper fördert. 

Ungenügende Hautpflege: Ein unterschätzter Faktor 

In Phasen, in denen die Haut besonders gereizt ist, wird oft keine ausreichende Pflege angewendet – sei es aus Unwissenheit oder aus Angst vor zusätzlicher Irritation. Dabei ist gerade in akuten Schubphasen eine intensive Feuchtigkeitsversorgung und die Stabilisierung der Hautbarriere essenziell, um den Heilungsprozess zu unterstützen. 

Verstärkung der Symptome: Der Teufelskreis beginnt von vorn 

Der Mangel an richtiger Pflege und das Trigger-Verhalten verschärfen die Symptome weiter, und erzeugt so zusätzlichen psychischen Stress bei den Betroffenen. Der Juckreiz wird intensiver, die Entzündungen breiten sich aus, Schübe werden in die Länge gezogen oder gehen ineinander über. Betroffene geraten in einen immer wiederkehrenden Zyklus aus Stress, Hautreizungen, Verschlechterung der Hautgesundheit, und Stress. 

Durchbrechen des Stress-Schub-Zyklus 

Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich: 

Stressbewältigung: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren. 

Trigger vermeiden: Alkohol und entzündungsfördernde Lebensmittel sollten gemieden werden. 

Konsequente Hautpflege: Medizinische Cremes wie solche mit medEctoin® können die Haut beruhigen, die Barriere stärken und den Juckreiz lindern. 

Bewusstes Verhalten: Kratzen kann durch Ablenkung oder das Tragen von Baumwollhandschuhen minimiert werden. 

 

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Differenzialdiagnose: Abgrenzung zu anderen Erkrankungen 

Schuppenflechte kann leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden, weshalb eine genaue Abgrenzung wichtig ist, da die Behandlungen stark variieren. 

Bei Neurodermitis (atopische Dermatitis) ähneln die roten, entzündeten Hautstellen der Psoriasis, jedoch sind sie meist auf der Beugeseite (z. B. Armbeugen, Kniekehlen) zu finden und zeichnen sich durch trockene, rissige Haut ohne silbrige Schuppen aus. Psoriasis hingegen zeigt scharf begrenzte, schuppige Plaques und tritt häufig auf der Streckseite wie Ellenbogen oder Knien auf. 

Ein Ekzem kann ebenfalls entzündete und schuppende Hautstellen verursachen, jedoch fehlen die dicken Schuppen der Psoriasis. Zudem sind Ekzeme oft nässend und durch äußere Reize wie Allergene oder Irritationen bedingt. 

Rosacea verursacht entzündliche Rötungen, besonders im Gesicht, jedoch fehlen die typischen schuppigen Plaques der Psoriasis. Stattdessen zeigen sich bei Rosacea Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien), besonders an Nase, Wangen und Stirn. 

Bei einer Kontaktdermatitis entstehen Hautrötungen und Schuppungen durch den Kontakt mit Reizstoffen oder Allergenen. Im Gegensatz dazu tritt Psoriasis unabhängig von äußeren Einflüssen auf und zeigt chronische Plaques. 

Pilzinfektionen (Tinea) können ebenfalls schuppende, rote Hautstellen verursachen, diese sind jedoch oft kreisförmig mit randbetonten Veränderungen und zentraler Abheilung. Eine Unterscheidung ist durch einen Mykosekultur- oder Kalilauge-Test möglich. Psoriasis zeigt hingegen größere, scharf begrenzte Plaques mit silbrigen Schuppen. 

Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Therapie einzuleiten. 

Schuppenflechte: Klarheit durch genaue Diagnose 

Die Abgrenzung von Psoriasis zu anderen Hauterkrankungen ist komplex und erfordert die Expertise eines Dermatologen. Mithilfe der klinischen Untersuchung, einer möglichen Hautbiopsie und der Differenzialdiagnose können Fehldiagnosen vermieden werden, sodass die richtige Therapie eingeleitet werden kann. 

Welche Behandlungsform ist für meine Schuppenflechte die Richtige? 

Für viele Patienten mit Schuppenflechte ist die Suche nach der richtigen Behandlung oft eine lange und belastende Reise. Die Erkrankung bringt nicht nur körperliche, sondern auch psychische Herausforderungen mit sich, und es dauert häufig, bis eine geeignete Therapie gefunden wird. Viele Betroffene müssen zunächst unterschiedliche Ansätze ausprobieren, bevor sie eine wirksame und gut verträgliche Behandlung entdecken. Dabei kann es hilfreich sein, die eigene Krankengeschichte genau zu dokumentieren, um Muster und mögliche Verbesserungen besser nachvollziehen zu können. 

Die Therapie der Schuppenflechte ist hochgradig individuell, da die Erkrankung bei jedem Menschen anders verläuft. Ob lokale Behandlungen mit Salben, systemische Medikamente oder moderne Biologika – die richtige Strategie sollte in enger Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Dermatologen entwickelt werden. Es ist wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die persönlichen Auslöser (Trigger) der Schübe zu verstehen. Stress, Infektionen, bestimmte Medikamente oder äußere Reize können Schübe verstärken. Das Bewusstsein für diese Faktoren ermöglicht eine präzisere Therapie und trägt langfristig zur Stabilisierung bei. 

Neben der Behandlung spielt Prävention eine zentrale Rolle im Umgang mit Schuppenflechte. Eine gesunde Lebensweise, stressreduzierende Maßnahmen und der Schutz der Haut vor äußeren Einflüssen können dazu beitragen, Schübe zu vermeiden oder deren Intensität zu verringern. Die Kombination aus effektiver Therapie und präventiven Maßnahmen bietet die beste Chance, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Patienten sollten darauf vertrauen, dass durch Geduld und konsequente Zusammenarbeit mit ihrem Arzt eine deutliche Linderung der Symptome möglich ist. 

Grundsätzliche Tipps: 

Die richtige Hautpflege spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Psoriasis. Hier sind einige Tipps, um Ihre Haut gesund zu halten: 

Sanfte Reinigung: Verwenden Sie milde, parfümfreie Reinigungsprodukte, um Irritationen zu vermeiden. 

Feuchtigkeitspflege: Tägliches Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden Produkten hilft, die Hautbarriere zu stärken. 

Vermeidung von Reizstoffen: Vermeiden Sie Produkte mit Alkohol und Duftstoffen, die die Haut reizen können. 

FAQ

Ist Psoriasis ansteckend? 
Kann Psoriasis geheilt werden? 
Welche Rolle spielt die Ernährung? 
Was ist der Auslöser für Psoriasis? 
Wie sieht Psoriasis aus? 
Was fehlt dem Körper bei Psoriasis? 
Was tun bei Schuppenflechte? 
Welche Creme bei Schuppenflechte? 
Was passiert, wenn man Schuppenflechte hat und diese nicht behandelt wird? 
Was ist der Unterschied zwischen Schuppenflechte und Neurodermitis?