Die Haut verändert sich während der Schwangerschaft oft drastisch. Während einige Frauen eine verbesserte Hautstruktur erleben, kann es bei anderen zu einer Verschlimmerung bestehender Hautprobleme kommen.
Neurodermitis während der Schwangerschaft ist eine besondere Herausforderung. Viele übliche Behandlungsmethoden können nicht angewendet werden.
Das liegt an den möglichen Risiken für das ungeborene Kind. Doch warum verschlimmert sich Neurodermitis in der Schwangerschaft bei manchen Frauen? Welche sicheren Alternativen gibt es zu herkömmlichen Medikamenten? Und welche Rolle spielt die Ernährung? In diesem Artikel werden alle wichtigen Aspekte rund um Neurodermitis in der Schwangerschaft erläutert.
Warum verändert sich Neurodermitis in der Schwangerschaft?
Hormonelle Umstellungen und Auswirkungen auf die Haut
Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper erhebliche hormonelle Veränderungen. Besonders der Anstieg von Östrogen und Progesteron kann die Haut beeinflussen. Bei einigen Frauen verbessert sich die Neurodermitis, da die veränderte Immunreaktion Entzündungen reduziert. Bei anderen wird die Haut jedoch trockener, empfindlicher und juckender.
Immunsystem und Neurodermitis: Eine komplexe Verbindung
Das Immunsystem wird während der Schwangerschaft leicht gedrosselt, um das Baby nicht als Fremdkörper zu bekämpfen. Diese Veränderung kann dazu führen, dass Neurodermitis entweder gelindert oder verstärkt wird. Frauen mit allergischer Veranlagung sind oft stärker betroffen, da die Immunreaktion schwankt.
Warum kann Neurodermitis in der Schwangerschaft schlimmer werden?
- Trockene Haut – Hormonelle Veränderungen verringern die Feuchtigkeitsversorgung der Haut.
- Stress – Sorgen um das Baby, hormonelle Stimmungsschwankungen und Schlafmangel können Schübe auslösen.
- Erhöhte Sensibilität der Haut – Die Haut kann empfindlicher auf Seifen, Waschmittel oder andere äußere Reize reagieren.
- Veränderte Ernährung – Mangel an Omega-3-Fettsäuren oder Vitaminen kann sich negativ auf die Haut auswirken.
Kann Neurodermitis erstmals in der Schwangerschaft auftreten?
Ja, es gibt Frauen, die erst während der Schwangerschaft Symptome entwickeln. Dies ist die atopische Schwangerschaftsdermatose. Sie betrifft besonders Frauen. Diese Frauen haben oft eine genetische Veranlagung für Allergien oder empfindliche Haut.
Symptome und betroffene Hautbereiche während der Schwangerschaft
Wie äußert sich Neurodermitis in der Schwangerschaft?
Die Symptome der Neurodermitis in der Schwangerschaft sind vielfältig und können je nach Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Besonders häufig treten folgende Beschwerden auf:
● Starker Juckreiz, der vor allem nachts schlimmer wird. Die Haut reagiert empfindlicher auf äußere Reize. Hormonelle Veränderungen können den Juckreiz verstärken. Dies passiert besonders nachts, wenn Ablenkungen fehlen.
● Trockene, rissige Haut, insbesondere an Händen, Bauch und Beinen. Der Körper speichert in der Schwangerschaft mehr Wasser. Die Haut kann aber trotzdem Feuchtigkeit verlieren. Das führt zu Trockenheit und kleinen, schmerzhaften Rissen.
● Rötungen und Entzündungen an bekannten oder neuen Hautstellen. Einige Frauen haben Neurodermitis nur an gewohnten Stellen. In der Schwangerschaft können sich die entzündeten Bereiche jedoch ausbreiten.
● Verschlechterung durch Schwitzen oder synthetische Kleidung. Hormonelle Umstellungen sorgen für eine erhöhte Wärmeproduktion, was Schwitzen begünstigt. Dies kann zu Hautirritationen führen, besonders in Kombination mit synthetischen Stoffen, die die Haut nicht atmen lassen.
Besonders betroffene Hautpartien
Während Neurodermitis oft in den Ellenbeugen oder Kniekehlen auftritt, sind in der Schwangerschaft häufig der Bauch, die Brust und die Hände betroffen.
Neurodermitis in der Schwangerschaft: Was hilft?
Hautpflege als wichtigste Maßnahme
Die richtige Hautpflege kann helfen, den Juckreiz zu lindern und die Hautbarriere zu stärken. Empfohlen werden:
✔ Feuchtigkeitsspendende Cremes mit Urea oder Glycerin
✔ Rückfettende Öle wie Mandel- oder Nachtkerzenöl
✔ Parfümfreie, pH-neutrale Duschgels
Welche Neurodermitis-Cremes sind in der Schwangerschaft erlaubt?
Da viele Wirkstoffe über die Haut in den Blutkreislauf gelangen, ist die Wahl der richtigen Pflegeprodukte während der Schwangerschaft besonders wichtig. Folgende Cremes und Lotionen sind als sicher eingestuft:
● Kortisonfreie Cremes mit Dexpanthenol oder Zink. Diese Inhaltsstoffe haben entzündungshemmende und hautberuhigende Eigenschaften, ohne in den Körperkreislauf einzugreifen. Sie können helfen, leichte Schübe zu lindern und die Hautbarriere zu stärken.
● Medizinische Feuchtigkeitscremes mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen. Spezielle Neurodermitis-Pflegeprodukte, die auf Inhaltsstoffe wie Vitamin B12 oder Avène-Thermalwasser setzen, können helfen, die Haut zu beruhigen und Feuchtigkeit zu speichern.
● Sanfte Kortisoncremes nur nach ärztlicher Absprache. In schweren Fällen kann eine niedrig dosierte Kortisoncreme notwendig sein. Diese sollte jedoch immer in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden, um mögliche Risiken für das ungeborene Kind zu minimieren.
Die Neurodermitis-Cremes von ectocare® sind eine sichere Wahl für schwangere Frauen. Sie enthalten den besonderen Wirkstoff medEctoin®. Dieser natürliche Schutzstoff stabilisiert die Hautbarriere, spendet intensive Feuchtigkeit und reduziert Juckreiz sowie Entzündungen – und das ganz ohne Kortison oder andere aggressive Inhaltsstoffe.
Die ectocare® Neurodermitis Akut Creme 7 % und die ectocare® Neurodermitis Basispflege 35 % sind dermatologisch getestet. Sie enthalten keine Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe. Daher können sie auch in der Schwangerschaft ohne Bedenken verwendet werden.
Hausmittel zur Linderung von Juckreiz
Natürliche Alternativen können helfen, Juckreiz zu reduzieren, ohne die Haut zusätzlich zu belasten. Viele Hausmittel sind sanft zur Haut und können bedenkenlos während der Schwangerschaft angewendet werden:
● Kühle Umschläge mit Kamillentee oder schwarzem Tee. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken entzündungshemmend und helfen, gereizte Haut zu beruhigen. Ein mit abgekühltem Tee getränkter Waschlappen kann für einige Minuten auf die juckenden Stellen gelegt werden.
● Bäder mit Haferflocken oder Natron. Haferflocken enthalten beruhigende Inhaltsstoffe, die helfen, Juckreiz und Rötungen zu reduzieren. Ein Bad mit Natron kann den pH-Wert der Haut ausgleichen und so Entzündungen lindern.
● Kokosöl als natürliche Feuchtigkeitspflege. Das in Kokosöl enthaltene Laurinsäure wirkt antibakteriell und feuchtigkeitsspendend, wodurch trockene und gereizte Haut beruhigt wird. Besonders nach dem Duschen kann Kokosöl helfen, die Haut geschmeidig zu halten.
Verhaltenstipps zur Vermeidung von Schüben
✔ Baumwollkleidung tragen, um Reizungen zu vermeiden.
✔ Lauwarm duschen, um die Haut nicht auszutrocknen.
✔ Kratzvermeidung durch kurze Nägel oder Baumwollhandschuhe in der Nacht.
Neurodermitis und Stillzeit: Was ist zu beachten?
Kann Neurodermitis durch das Stillen beeinflusst werden?
Ja, während einige Frauen eine Besserung erfahren, können andere durch Hormonumstellungen wieder verstärkte Symptome haben. Schlafmangel und Stress in der Stillzeit können Neurodermitis verschlimmern.
Darf Kortison in der Stillzeit verwendet werden?
Leichte Kortisoncremes sind in der Regel erlaubt, sollten aber nicht auf die Brust aufgetragen werden, um eine Aufnahme durch das Baby zu vermeiden.
Neurodermitis und Vererbung: Hat mein Baby ein Risiko?
● Wenn ein Elternteil betroffen ist, liegt das Risiko für das Baby bei 30–40 %.
● Wenn beide Eltern betroffen sind, steigt das Risiko auf 60–70 %.
Wie kann das Baby geschützt werden?
● Stillen kann das Immunsystem stärken und Allergien vorbeugen.
● Eine frühzeitige Einführung von Beikost kann das Allergierisiko reduzieren.
● Vermeidung von übermäßiger Hygiene, um die Hautbarriere natürlich zu stärken.
Neurodermitis in der Schwangerschaft kann schwierig sein. Mit guter Hautpflege, gesunder Ernährung und Stressabbau lassen sich die Symptome oft gut kontrollieren. Eine enge Absprache mit dem Arzt ist essenziell, um eine sichere Behandlung für Mutter und Kind zu gewährleisten.