Viele Dermatologen greifen mittlerweile bei mittlerer und starker Neurodermitis zur sogenannten Lichttherapie. Insbesondere der Juckreiz und die Entzündungen können durch gezielte Lichtanwendungen deutlich reduziert werden. Diese Behandlungsmethode hat sich in der Dermatologie als zuverlässig erwiesen und bietet eine gute Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Therapien.
Die Lichttherapie nutzt verschiedene Wellenlängen des UV-Lichts, wie UV-A und UV-B, um tief in die Haut einzudringen. Dies ermöglicht es, entzündliche Prozesse zu hemmen und die Haut von innen zu stärken. Gerade bei Neurodermitis oder Schuppenflechte, die oft mit starkem Juckreiz einhergeht, kann diese Therapie eine erhebliche Linderung bringen.
Ein weiterer Vorteil der Lichttherapie ist ihre Kombination mit anderen Hautpflegemaßnahmen. Die Kombination aus Lichtbehandlung und spezieller Hautpflege kann die Heilung beschleunigen und langfristig die Symptomfreiheit fördern. Zudem ist diese Methode gut verträglich und eignet sich auch für Patienten, die bereits mehrere Medikamente einnehmen.
Einführung in die Lichttherapie bei Neurodermitis
Die Lichttherapie ist ein bewährtes Verfahren, das bereits seit Jahrzehnten zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt wird. Besonders bei Neurodermitis, auch bekannt als atopisches Ekzem, hat sich diese Methode als äußerst effektiv erwiesen. Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die oft mit starkem Juckreiz und Entzündungen einhergeht.
Der Begriff Ekzem bezieht sich auf eine Gruppe von Hauterkrankungen, die durch Rötung, Schwellung und Blasenbildung gekennzeichnet sind. Neurodermitis ist eine spezielle Form des Ekzems, die sich durch eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf allergene Stoffe manifestiert. Diese Erkrankung kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten und den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Lichttherapie nutzt verschiedene Wellenlängen des UV-Lichts, wie UV-A und UV-B, um tief in die Haut einzudringen. Dies ermöglicht es, entzündliche Prozesse zu hemmen und die Haut von innen zu stärken. Gerade bei Neurodermitis, einer chronischen Hauterkrankung, die oft mit starkem Juckreiz einhergeht, kann diese Therapie eine erhebliche Linderung bringen.
Grundlagen der Lichttherapie
UV-Strahlung spielt eine zentrale Rolle in der Lichttherapie. Sie wird nach ihren Wellenlängen in verschiedene Typen unterteilt, wobei UVB-Strahlung im Bereich von 311 bis 313 Nanometern liegt. Diese spezifischen Wellenlängen sind entscheidend für die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung.
UVA- und UVB-Strahlung im Überblick
UVA- und UVB-Strahlung unterscheiden sich in ihren Wellenlängen und ihrer Wirkung auf die Haut. Während UVA-Strahlen tiefer in die Haut eindringen und altersbedingte Veränderungen verstärken können, konzentrieren sich UVB-Strahlen mehr auf die oberen Hautschichten und sind besonders effektiv bei der Linderung von Entzündungen.
Studien zeigen, dass UVB-Strahlung aufgrund ihrer Wellenlänge von 311-313 nm besonders gut für die Behandlung von Hauterkrankungen geeignet ist. Dies liegt daran, dass sie gezielt entzündliche Prozesse hemmt, ohne die tieferen Hautschichten übermäßig zu belasten.
Schmalband-UVB vs. Breitspektrum
Die Schmalband-UVB-Phototherapie verwendet eine enge Wellenbandbreite um 311 nm, was eine präzise Behandlung ermöglicht. Im Vergleich dazu umfasst Breitspektrum-UVB eine breitere Bandbreite, was zu einer stärkeren Belastung der Haut führen kann.
Die Vorteile der Schmalband-UVB liegen in ihrer höheren Sicherheit und Effektivität. Durch die exakte Dosierung der Strahlung können Risiken minimiert werden, was sie zu einer schonenden Behandlungsoption macht.
Typ | Wellenlänge (nm) | Eindringtiefe | Effekte | Anwendungen |
---|---|---|---|---|
UVA | 320-400 | Tiefe Schichten | Alterung, Pigmentierung | Bestimmte Hauterkrankungen |
UVB | 290-320 | Oberfläche | Entzündungshemmung | Neurodermitis, Psoriasis |
Schmalband-UVB | 311 ± 2 | Mittel | Gezielte Therapie | Präzise Behandlung |
Die Wahl des richtigen Strahlungstyps und der genauen Wellenlänge ist entscheidend für den Erfolg der Lichttherapie. Moderne Geräte ermöglichen eine exakte Dosierung, wodurch die Behandlung sowohl effektiv als auch sicher gestaltet werden kann.

Methoden der Lichttherapie bei Neurodermitis
Die Lichttherapie bietet verschiedene Methoden, um Symptome von Hauterkrankungen zu lindern. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile und wird je nach Schweregrad und Hautzustand eingesetzt.
Schmalband-UVB-Phototherapie
Die Schmalband-UVB-Phototherapie ist eine der effektivsten Methoden. Sie verwendet eine spezifische Wellenlänge von etwa 311 nm, die gezielt entzündliche Prozesse hemmt. Diese Methode ist besonders schonend und wird oft bei Neurodermitis eingesetzt.
Die Therapie findet in kurzen Sitzungen statt, bei denen der Patient in einem speziell ausgestatteten Raum unter UVB-Lampen steht. Die genaue Dosierung der Strahlung wird individuell angepasst, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
PUVA-Therapie: Prinzip und Anwendung
Bei der PUVA-Therapie wird eine Kombination aus UVA-Strahlung und Psoralen eingesetzt. Psoralen sind Substanzen, die die Haut sensibler für das Licht machen und so die Heilung fördern.
Psoralen können als Creme, Bad oder Tabletten angewendet werden. Die UVA-Strahlung dringt tief in die Haut ein und reduziert Entzündungen. Diese Methode ist besonders bei schweren Fällen von Ekzemen wirksam.
Balneophototherapie: Licht in Kombination mit dem Bad
Die Balneophototherapie kombiniert Lichttherapie mit einem Salzbad. Durch die Kombination von Licht und Bad wird die Haut entspannt und die Heilung beschleunigt.
Das Salzwasser mildert Juckreiz und reduziert Rötungen. Diese Methode ist besonders angenehm und wird oft in Kombination mit anderen Therapien eingesetzt.
Wirkung und Mechanismen der Lichttherapie
Die Lichttherapie wirkt gezielt auf die Haut, um Entzündungen zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Die Kombination aus UV-A- und UV-B-Strahlung dringt tief in die Haut ein und hemmt entzündliche Prozesse.
Entzündungshemmende Effekte und Juckreizreduktion
Die Lichttherapie fördert die Freisetzung von Interleukin-10, einem entzündungshemmenden Botenstoff. Dies führt zu einer deutlichen Reduzierung von Rötungen und Schwellungen, was wiederum den Juckreiz lindert. Studien zeigen, dass Patienten nach wenigen Sitzungen eine spürbare Besserung ihrer Symptome verspüren.
Immunmodulation und Reduktion von Langerhans-Zellen
Ein weiterer Vorteil der Lichttherapie ist ihre immunmodulatorische Wirkung. Die Anwendung von UVB-Strahlung reduziert die Anzahl der Langerhans-Zellen in der Haut, die bei Neurodermitis oft überaktiv sind. Diese Reduktion mindert die Überempfindlichkeit der Haut und stärkt die natürliche Hautbarriere. Langfristig kann dies zu einer verbesserten Lebensqualität führen.
Anwendung und Dosierung der Lichttherapie
Die erfolgreiche Anwendung der Lichttherapie hängt maßgeblich von der präzisen Dosierung und der Anpassung an den individuellen Bedarf ab. Gerade bei der Behandlung von Hauterkrankungen wie Neurodermitis ist eine sorgfältige Abstimmung der Lichtdosis entscheidend.
Sitzungsdauer und Dosierungsanpassung
Die Sitzungsdauer variiert je nach Therapieform und Schweregrad der Symptome. Während der Anwendungen wird die Lichtintensität schrittweise angepasst, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. So kann beispielsweise die Dosis bei UV-B-Licht initial zwischen 0,1 und 0,5 J/cm² liegen und alle zwei Sitzungen um 0,05 J/cm² gesteigert werden. Bei UV-A-Licht beginnt man oft mit 1,0 bis 2,0 J/cm², die allmählich erhöht wird.
- Die Anpassung erfolgt in der Regel wöchentlich oder monatlich.
- Die maximale Dosis bei UV-A-Licht liegt zwischen 10 und 15 J/cm².
Individuelle Faktoren und Hauttyp berücksichtigen
Der Hauttyp des Patienten spielt eine zentrale Rolle bei der Dosierung. So benötigt empfindliche Haut oft geringere Intensitäten, während resistenterere Hauttypen höhere Dosen vertragen. Darüber hinaus werden Vorerkrankungen und die Anwendung anderer Medikamente berücksichtigt, um Nebenwirkungen zu minimieren.
- Die Behandlung erfolgt stets unter dermatologischer Aufsicht.
- Die genaue Dokumentation aller verabreichten Lichtmengen in J/cm² gewährleistet eine kontinuierliche Überwachung.
Durch regelmäßige Anpassungen und eine sorgfältige Dosierung kann das Risiko von unerwünschten Reaktionen wie Hautrötungen oder -verbrennungen deutlich gesenkt werden. Diese Vorsichtsmaßnahmen tragen dazu bei, die Therapie sowohl effektiv als auch sicher zu gestalten.

Risiken und Nebenwirkungen der Lichttherapie
Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei der Lichttherapie mögliche Nebenwirkungen und Risiken, auf die Sie achten sollten. Gerade bei falscher Anwendung oder unzureichender ärztlicher Aufsicht können unerwünschte Reaktionen auftreten.
Kurzfristige Hautreaktionen und Verbrennungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Hautrötungen und leichte Verbrennungen, die meist innerhalb weniger Tage nach der Behandlung verschwinden. Diese Reaktionen treten besonders bei empfindlicher Haut oder bei übermäßiger Lichtintensität auf. Um solchen Reaktionen vorzubeugen, ist eine sorgfältige Dosierung und Anpassung an den individuellen Hauttyp unerlässlich.
Langfristige Risiken wie Hautkrebs
Langfristige Risiken durch Lichttherapie umfassen das erhöhte Risiko für Hautkrebs, insbesondere bei intensiver oder langzeitiger Anwendung von UV-Strahlung. UV-A- und UV-B-Strahlen können die Haut schädigen, ähnlich wie Sonnenlicht. Studien zeigen, dass eine übermäßige Exposition gegenüber UV-Strahlung das Risiko für Hautkrebs, insbesondere spinozelluläre Karzinome, erhöhen kann.
Strahlungsart | Wellenlänge (nm) | Hautreaktion | Risiko |
---|---|---|---|
UV-A | 320-400 | Tiefe Penetration | Hautalterung, Pigmentierung |
UV-B | 290-320 | Oberflächliche Einwirkung | Entzündungshemmung |
Schmalband-UVB | 311 ± 2 | Mittlere Eindringtiefe | Geringeres Risiko |
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Lichttherapie nur unter bestimmten Voraussetzungen. Regelmäßige Kontrollen durch einen Hautarzt sind entscheidend, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Kombinationstherapien und innovative Ansätze
Die Kombination von Lichttherapie mit anderen Behandlungsmethoden wie Salz- oder Badetherapie bietet neue Möglichkeiten in der Behandlung von Hauterkrankungen. Studien zeigen, dass diese Kombinationstherapien oft zu besseren Ergebnissen führen und die Symptome effektiv lindern können.
Spezielle Hautpflege: medEctoin® - haltige Produkte
Mit der Kombination von Lichttherapie und dem Pflegebundle mit der leichteren ectocare® Neurodermitis Basispflege 3,5% und der ectocare® Neurodermitis Akut Creme 7% bietet ectocare® eine Rundumversorgung für Patienten mit Neurodermitis. Beide Produkte verfügen über einen hohen Anteil an medEctoin® (3,5% bzw. 7%) und helfen so bei Neurodermitis.
Kombination mit Salz- oder Badetherapie
Die Badetherapie, insbesondere mit Salzwasser, mildert Juckreiz und reduziert Entzündungen. Diese Methode ist besonders angenehm und wird oft mit Lichttherapie kombiniert, um die Heilung zu beschleunigen. Die PUVA-Badetherapie, bei der ein lichtempfindliches Medikament im Wasser aufgelöst wird, ist ein Beispiel für eine solche Kombination.
Neueste Studien und innovative Behandlungskonzepte
Aktuelle Studien untersuchen innovative Ansätze, wie die Kombination von Lichttherapie mit modernen Medikamenten. Ein Beispiel ist die Excimertherapie, die eine spezifische Wellenlänge verwendet, um gezielt entzündliche Prozesse zu hemmen. Diese Methode ist besonders effektiv bei der Behandlung von Neurodermitis und anderen entzündlichen Hauterkrankungen.
Weitere Studien erforschen die Wirksamkeit von Gelblichttherapie, die ohne UV-Strahlen auskommt, und wIRA-Therapie, die tiefe Hautschichten erreicht, ohne starke Wärme zu erzeugen. Diese innovativen Ansätze bieten neue Möglichkeiten für eine schonende und effektive Behandlung.
Therapieart | Methode | Effekt |
---|---|---|
PUVA-Badetherapie | Lichtempfindliches Medikament im Wasser | Entzündungshemmung, Juckreizlinderung |
Excimertherapie | Spezifische UVB-Wellenlänge | Gezielte Hemmung entzündlicher Prozesse |
Gelblichttherapie | Keine UV-Strahlen | Entzündungshemmung, Juckreizlinderung |
Durch die Kombination von Lichttherapie mit anderen Behandlungsmethoden und die Weiterentwicklung innovativer Therapieansätze können Patienten von einer individuell angepassten Behandlung profitieren. Studien und klinische Erfahrungen belegen, dass diese Kombinationen die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern können.
Die kontinuierliche und regelkonforme Anwendung dieser Therapie hat sich als entscheidender Faktor für den Erfolg erwiesen. Gerade die individuelle Dosierung und die Berücksichtigung des Hauttyps tragen maßgeblich zur Linderung von Ekzemen und Juckreiz bei.
Die Kombination aus Lichttherapie und anderen Behandlungsmethoden, wie spezieller Hautpflege, hat sich als besonders effektiv erwiesen. Studien und praktische Erfahrungen zeigen, dass eine fachgerechte Anwendung, unterstützt von der Krankenkasse, positive Ergebnisse erzielt. Viele Patienten berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität, was die Bedeutung dieser Therapie unterstreicht.
Die Lichttherapie bietet nicht nur eine kurzfristige Linderung, sondern auch langfristige Vorteile. Die Forschung zeigt, dass sie eine zukunftsweisende Behandlungsmethode darstellt, die stetig weiterentwickelt wird. Für Betroffene ist sie eine hoffnungsvolle Perspektive, um ihre Symptome effektiv zu kontrollieren und ein normales Leben zu führen.